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Nach der 0:3-Pleite am vergangenen Sonntag bei Rotation Leipzig war schon vor dem Spiel spürbar, dass die Mannschaft des ESV Delitzsch eine Reaktion zeigen wollte. Hochmotiviert ging es in die Partie, die die anwesenden Zuschauer und Spieler so schnell nicht vergessen werden. Direkt nach zwei Minuten fuhr der ESV den ersten Angriff über Rast und Kaselowsky. Den Ball in den Sechzehner verfehlte Johannes Bachmann knapp. Der ESV war sofort im Spiel und präsent.
Nach sechs Minuten erhielt der Gast aus Colditz einen Freistoß zugesprochen. Zerbe trat an und erzielte das 1:0. Direkt zwei Minuten später dann sogar das 2:0 für Colditz. Eine kalte Dusche für den ESV. Sollte es so weitergehen wie letzte Woche? Nein. Der ESV fuhr jetzt richtig auf. Chancen und Ecken für den ESV gab es im Minutentakt. In der 11. Minute Latte, danach ein Torschuss von Fabian Dorn, ein Fallrückzieher von Patrick Döhler, erneut Latte nach Schuss von Sebastian Rast. In der 26. Minute traf Johannes Bachmann wieder das Aluminium. Delitzsch war in dieser Phase überlegen. Nur sprang bislang nichts Zählbares heraus. In der 28. Minute wurde Sebastian Rast im Strafraum der Colditzer gebremst – Elfmeter für den ESV.
Sebastian Rast übernahm die Verantwortung und trat selbst an. Tor, nur noch 1:2. Dann kam Colditz zum dritten Mal in Tornähe und konnte in der 30. Minute den alten Abstand wieder herstellen, 1:3 durch Bauer. Direkt danach gingen die Delitzscher weiter forsch ans Werk. Wieder eine Serie von Ecken und Chancen. Eine Chance nutzte Ramon Kaselowsky in der 42. Minute zum 2:3. Delitzsch war jetzt klar besser und wollte noch vor der Pause ausgleichen. Nach 43 Minuten dann aber erneut Colditz vorm Delitzscher Gehäuse. Stefan Schulze war auf dem Posten und verhinderte einen weiteren Gegentreffer.
Dann die 45. Minute: Großes Durcheinander in der Abwehr der Colditzer. Sebastian Rast nutzte das und schob ins leere Eckige ein – 3:3. Jetzt war Stimmung im Stadion der Eisenbahner. Und noch immer keine Halbzeit. In der Nachspielzeit tauchte Nico Kottenhahn vorm Tor der Colditzer auf und erzielte das 4:3 per Kopf. Direkt nach Wiederanpfiff versuchte der ESV gleich zu zeigen, dass es hier für den HFC nichts zu holen gibt. Kapitän Döhler erzielte das 5:3 in der 55. Minute. Der ESV blieb Chef auf dem Platz. Eine Chance nutzte in der 63. Minute Nico Kottenhahn und erzielte das 6:3. Wahnsinnsstimmung im Rund. Der ESV hielt das Tempo hoch und hätte die Führung durchaus weiter ausbauen können. Von Minute zu Minute wurde klarer, dass der ESV den ersten Sieg in der neuen Saison davontragen würde. In der 90. Minute erhielt der HFC Colditz einen Freistoß. Diesen verwandelte Martin Schwibs direkt und sorgte somit für Ergebniskosmetik. Schluss, grenzenloser Jubel. Die Mannschaft feierte ausgelassen und verdient mit den Fans.
Es spielten: Schulze, Dorn, Bachmann (76. Küster), Böhland, Knappe, Motscha (63. Klingner), Rast, Kaselowsky (84. Heinrich), Döhler, Böhlau, Kottenhahn
Ronny Stahn